Alles begann mit einem einfachen Einkauf im Asia Markt – und einer Entdeckung, die mich nicht mehr losließ.

Unsere Geschichte zeigt, dass Wachstum dort beginnt, wo man Neues wagt – und jede Herausforderung zur Chance wird, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Ohne Kapital, ohne Erfahrung – aber mit einem klaren Ziel: authentische Produkte für alle zugänglich machen.

Das ist unsere Geschichte…

Wing Hap Li

Der Asia Markt Wing Hap Li an der Weserspitze in Kassel

Alles begann während einer Shopping Tour im Asia Markt um die Ecke, bei Wing Hap Li, in Kassel.

Der Laden lag in 10 Minuten Fußweg zu meiner Wohnung und meine Frau und ich sind hier regelmäßig einkaufen gewesen.

Eines unserer Lieblingsgericht ist Gỏi cuốn, Sommerrollen — ein klassisches vietnamesisches Gericht.

Das wichtigste dafür ist Reispapier. Das dippt man kurz in lauwarmes Wasser, damit es weich wird. Dann kann man es mit frischem Gemüse, Reisnudeln und einer Proteinquelle belegen, einrollen und frisch genießen.

Als Dipping Schale haben wir bis dahin immer einen tiefen Teller benutzt. Geht, ist aber unpraktisch.

An diesem Tag wollte meine Frau eine Wasserschale, die speziell für die Zubereitung von Gỏi cuốn designed ist, kaufen.

Die Schale wurde damals für 5€ angeboten und das kam mir irgendwie teuer vor, also habe ich vorgeschlagen, online nach einer Alternative zu suchen.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie geschockt ich war, als ich bei Amazon exakt dieselbe Wasserschale gefunden habe, die aber für 23€ angeboten wurde.

Ich konnte es nicht glauben. Wie kann das sein!?

Der zündende Moment

Scharfe Snacks von Samyang — Ein Foto meiner Produktforschung bei Wing Hap Li

Angetrieben von dieser Entdeckung habe ich nach und nach alle Produkte aus dem Asia Markt mit bestehenden Online-Angeboten verglichen.

Bei jedem Einkauf habe ich nach neuen Produkten gesucht, die interessant oder ansprechend aussahen. Dann habe ich schnell ein Foto gemacht, um später zuhause zu suchen, ob es Online angeboten wird.

Dabei habe ich immer wieder Überraschungen erlebt — zum Großteil bestimmt dadurch, weil ich mich mit asiatischen Lebensmitteln nicht auskannte.

Für mich unscheinbare Produkte wurden Online oft vielfach angeboten. Andere, von denen ich das erwartet habe, waren Online gar nicht oder nur vereinzelt vertreten.

Was sich mit der Zeit für mich herausgestellt hat, war, dass Produkte Online oft relativ teuer waren, verglichen mit meinem lokalen Asia Markt, wenn

  • das Produkt ein essential für ein bestimmtes Gericht oder eine bestimmte Küche war, und

  • dieses Produkt einer Nische angehört, die in der allgemeinen Öffentlichkeit nicht sehr stark vertreten ist.

Auf der anderen Seite war der Markt mit Angeboten überschwemmt, wenn Produkte für bestimmte Gerichte oder Küchen im Trend waren.

Ich war ehrlich überrascht, dass in unserer Hochzeit des Onlinehandels Standard Produkte so vieler asiatischer Küchen Online wenig bis gar nicht zu finden waren und wenn, dann waren sie oft sehr teuer.

Ich habe die Hypothese entwickelt, dass es viele Nischenprodukte gibt, für die eine hohe Nachfrage besteht, welche von den bestehenden Angeboten Online aber nicht abgedeckt wurden.

Ein Experiment

Die Info Seite unseres alten eBay Shops OG ASIA

Um meine Hypothese zu überprüfen, habe ich begonnen jeden Tag neue Produkte, die ich in lokalen Asia Märkten gefunden habe, in meinem eBay Shop OG ASIA zum Kauf anzubieten.

Anfangs konnte ich es gar nicht glauben, wie viele Leute Lebensmittel über eBay kaufen, da ich eBay immer als eine Art Online-Flohmarkt betrachtet habe. Egal. Die Bestellungen sind stetig mehr geworden und ich habe schnell gesehen, dass die Leute offenbar verzweifelt Online nach ihren Wunschprodukten suchen.

In den ersten Monaten habe ich das noch rein experimentell, aus Neugier und ohne 1 Cent Investment gemacht. Hier ist wie:

  • ich habe Produkte in meinen lokalen Asia Märkten gesucht und Fotos von Name und Preis gemacht,

  • später habe ich online nach bestehenden Angeboten gesucht, um mir ein Bild von der Marktlage zu machen,

  • bei Google habe ich mir dann ein passendes Produktfoto besorgen und über 2-3 Websites/Blogs Infos für eine Produktbeschreibung zusammengesucht,

  • dann habe ich alles in ein neues Angebot zusammengepackt — fertig.

Sobald eine Bestellung rein kam, bin ich in den Laden gegangen, habe das Produkt gekauft, es zuhause verpackt und dann zur Post gebracht — kein Lager, kein Inventar, kein Kapital.

Schnell war es soweit, dass ich so gut wie täglich bei Wing Hap Li und mittlerweile auch in allen anderen Asia Märkten in Kassel, einkaufen war, um meine Bestellungen zusammenzukaufen.

So hat sich mein Experiment quasi selbst finanziert und ich habe meine Hypothese schnell als bestätigt gesehen.

Mit dem Onlinehandel habe ich die Möglichkeit gesehen, dass alle Zugang zu der selben Auswahl und zu den selben Angeboten haben können — egal, ob auf dem Land oder in der Großstadt.

Von da an habe ich mich berufen gesehen, asiatische Nischenprodukte Online verfügbar zu machen, damit auch Leute ohne lokalen Asia Markt um die Ecke Zugriff auf diese haben.

Side Hustle

Kundenbewertungen auf eBay – wir danken für jedes ehrliche Feedback und das Vertrauen.

Es war eine lustige und aufregende Phase.

Oft hatte ich links und rechts volle Einkaufstüten unter dem Arm oder habe übereinander gestapelte Bubble Tea Kartons balanciert und bin so durch die Straßen marschiert und mit der Bahn durch die Stadt gefahren.

Nach einiger Zeit des Testens, und mit schnell wachsenden Umsätzen, habe ich begonnen dieses Model als echtes Geschäft zu betrachten.

Um die selbe Zeit herum hatte ich mir das Ziel gesetzt mein Abi nach zu machen, um dann studieren zu gehen.

Ich habe mich sehr für Ernährung interessiert — was der Körper braucht, warum er es braucht und wie er draus Energie macht — und ich wollte mein Wissen in einem Studium der Ernährungswissenschaft / Ökotrophologie vertiefen.

Als ich dann das Potenzial durch mein Experiment sah, habe ich einen Plan geformt:

ich baue meinen Onlineshop nebenbei soweit auf, damit ich mir mein Leben finanzieren kann und nicht noch nebenbei arbeiten gehen muss. So, dass ich mich auf das Studium konzentrieren kann. Nebenbei würde ich mir etwas Wissen im Bereich Unternehmensführung aneignen.

OG ASIA habe ich im April 2021 gegründet.

Drei Monate später sind wir nach Hamburg gekommen und im August ging das Abi los.

Innerhalb von sechs Monaten habe ich mit OG ASIA mehr Geld verdient wie ich als Kellner mit 20+ Stunden pro Woche gemacht habe (inklusive des üppigen Trinkgelds).

Da konnte ich die Schürze nach vier Monaten an den Nagel hängen und kündigen — das war im November 2021, ein großer Moment für mich.

Während meines Abis habe ich mich nebenbei mit Betriebswirtschaftslehre beschäftigt, um mein kleines Gewerbe möglichst Seriös aufbauen und führen zu können.

Dabei habe ich schnell gemerkt, wie sehr ich dafür brenne mir etwas Eigenes aufzubauen und an meinem Unternehmen zu arbeiten.

Zum ersten Mal in meinem Leben hat mir Lernen wirklich Spaß gemacht und ich hatte ständig das Bedürfnis mehr zu lernen und besser zu werden.

Endlich hatte ich etwas gefunden, bei dem ich mein Wissen unmittelbar und gewinnbringend anwenden konnte. Auf eine Weise, die mir sehr viel Spaß bereitet hat.

Ich habe immer experimentiert, Risiken gewagt und basierend auf Feedback angepasst. Jetzt konnte ich das quasi täglich machen und mir so etwas Aufbauen.

Daraufhin habe ich meine Strategie geändert:

ich studiere BWL, um systematisch und von Grund auf mehr über Unternehmertum, Finanzen und Wirtschaft zu lernen — und mit gesunder Ernährung beschäftige ich mich nebenbei.

Diese Entscheidung halte ich immer noch für eine gute — ich habe meine Leidenschaft im Unternehmertum entdeckt und möchte diese voll ausleben, mich weiter entwickeln.

Harvestehude

Von hier aus startete OG ASIA durch – unsere erste Wohnung in Hamburg.

Für mein Abi und das anschließende Studium war ich im Juli 2021 nach Hamburg gekommen.

Aus Mangel an Alternativen bin ich mit meiner Frau in eine vollmöblierte 33 Quadratmeter Wohnung am Grindelberg, neben der U-Hoheluftbrücke, gezogen.

Von hieraus hatte ich es 20 Minuten mit dem Fahrrad bis zur BS 29, in der Uferstraße.

Unsere Wohnung lag in der 5. Etage und war zum Glück mit zwei Fahrstühlen ausgestattet — sonst hätten sich die Warenanlieferungen und Abholungen noch schwieriger gestaltet.

Mittlerweile habe ich nämlich nicht mehr nur in lokalen Asia Märkten meine Produkte bezogen, sondern von Großhändlern. Dazu habe ich in der Zwischenzeit durch Fulfillment by Amazon verkauft und meine Produkte jetzt palettenweise in Amazonlager geschickt.

Teilweise habe ich während des Unterrichts Anrufe von Fahrern erhalten, dann hieß es “ich bin in 30 Minuten da.” Alles klar. Dann habe ich mich wegen eines Notfalls abgemeldet und bin schnell nach Hause geradelt, damit ich die Lieferung annehmen konnte.

Eine volle Palette wurde vor der Haustür abgestellt und ich habe dann per IKEA-Sackkarre die 50+ Kartons in den 5. Stock gebracht. Dabei habe ich einen Fahrstuhl blockiert und so vollgepackt bis nichts mehr rein ging.

Dann bin ich hochgefahren und habe alles in unsere Wohnung gebracht. Meistens brauchte ich zwei Fahrstuhl-Ladungen, bis ich alles oben hatte. Das gleiche Spiel lief bei Ablieferungen, dann von oben nach unten.

Ich finde es ist bis heute ein Wunder, dass der Hausmeister nie etwas gesagt und sich auch sonst niemand beschwert hat. Die Leute haben bestimmt gesehen, dass ich auf einer Mission war und haben das respektiert. Haha.

Warenlager Treppenhaus

Hausflur vor unserer damaligen Wohnung

Bei einer 33 Quadratmeter Wohnung ist es nicht schwer sich vorzustellen, dass wir wenig Platz hatten, um die ganzen Produkte zu lagern.

Der Großteil des Kleiderschranks war mit Kartons vollgestellt, neben unserem Bett haben sich die Kartons gestapelt und auch in der Garderobe und im Wohnzimmer stand meistens alles voll.

Ich weiß noch, während des Abis hatten wir ein Projekt, indem wir in Vierergruppen eine Podcastfolge aufgenommen sollten.

Da ich ein Mikrofon und Fruity Loops auf einem alten Rechner hatte, hab ich angeboten, dass ich mich um das Aufnehmen und Bearbeiten kümmern kann.

Unser Wohnzimmer stand so voll mit Kartons, dass es nur einen kleinen Gang gab, durch den wir uns einer nach dem anderen schlängeln mussten, um auf das Sofa zu kommen.

So saßen wir dann zu viert zwischen Kartonstapeln und haben unsere Podcast Folge aufgenommen… die Pappwände haben bestimm geholfen, Hintergrundgeräusche zu filtern.

Da unsere Wohnung so überfüllt war und sich An- und Ablieferungen manchmal überschnitten, habe ich Kartons oft kurzfristig in dem Flur vor unserer Wohnung gelagert.

Unseren Nachbar von Gegenüber habe ich nie gesehen und zur anderen Seite hin war der Flur versperrt. Dadurch stand die Ware niemandem im Weg und weggekommen ist auch nie etwas.

20 Fuß

20 Fuß Seefracht Container — unser erstes Lager, bei Cubicon in Harburg

Kurz nachdem ich im April 2022 den Abschluss gemacht habe sind wir nach Harburg gezogen. Im Winter habe ich dann mein BWL-/Logistikstudium an der HAW Hamburg begonnen.

Jetzt haben wir nicht mehr in einem Gebäude mit 27 Stockwerken und zwei Fährstühlen gewohnt, sondern im obersten von drei Stockwerken, das nur über eine Treppe zugänglich war.

Dazu lag das Haus in einer Sackgasse mit kleinem Wendekreis, mitten in einem Wohngebiet. Heißt, an Lieferungen per LKW war nicht mehr zu denken.

Nach einem Monat intensiver Suche und einigen Besichtigungen habe ich schnell eine Lösung in unmittelbarer Nähe zu unserer neuen Wohnung gefunden — Cubicon, eine Containerlandschaft.

Ein großes Gelände mit hunderten Containern, die man privat und gewerblich als Lagerraum anmieten kann.

So bin ich zu meinem ersten richtigen Lager gekommen: einem ausrangierten 20 Fuß Seefracht Container mit knapp 14 Quadratmeter Lagerfläche. Jetzt musste ich die Ware zum Ein- und Auslagern nicht mehr über einen Fahrstuhl in meine Wohnung tragen, sondern nur noch 5 Meter ebenerdig von einer Palette in den Container, und umgekehrt.

Bumblebee

Eine außergewöhnliche Begrüßung – Bumblebee und Hulkbuster sagen Hallo

Unser Container lag im Eingangsbereich des Geländes und war so leicht für LKWs erreichbar.

Aus Marketing Gründen haben die Betreiber einen riesigen Transformer und eine Art Iron Man auf das Dach des ersten Containers der Reihe gestellt: Bumblebee und Hulkbuster (den Namen habe ich per Fotosuche ergoogelt).

Das war ein gutes Erkennungszeichen. Wenn ein Fahrer bei Anlieferungen anrief und gefragt hat, wo er die Palette abstellen solle, konnte ich einfach sagen: „rechts neben die Transformers in den Gang.“

Das hat immer geklappt und war sehr hilfreich, da ich meistens in der Uni am Berliner Tor war, wenn ich diese Anrufe bekommen habe.

Wenn wir Ware verschickt haben, bin ich morgens früh vor der ersten Vorlesung zum Container gekommen, habe die Kartons draußen auf Paletten gestapelt und eingewickelt — fertig.

Ich hatte auch einen kleinen Pavillon besorgt unter dem ich die Paletten aufstellen konnte, damit diese vom Regen geschützt waren.

Was ich an dieser Stelle einmal erwähnen möchte: bei unseren Waren hat es sich um Waren gehandelt, die keiner Kühlung oder sonstiger speziellen Lagerung bedurften. Unsere Lager- und Versandpraktiken hatten keinen Einfluss auf die Qualität der Waren. Qualität ist uns wichtig.

Teamwork

Ich habe bis jetzt immer in der Ich-Form gesprochen und möchte einmal anmerken, dass es ohne Unterstützung nicht möglich gewesen wäre.

Meine Frau hat von Anfang mitgewirkt. Sie hat mir immer mit Ratschlägen und Denkansätzen zur Seite gestanden, war oft mit mir auf Shoppingtour, und hat sich sehr früh um den gesamten Einkauf gekümmert — allen voran Produktforschung, bestimmt welche Produkte in welchen Mengen wir aufstocken sollten und sie hat die Kommunikation mit unseren Lieferanten übernommen.

Ohne ihre Unterstützung und Mitarbeit hätte sich OG ASIA niemals so schnell und erfolgreich entwickelt wie es der Fall war.

Im Dezember 2023 hat sich unser Team dann quasi Übernacht verdoppelt.

Im Office haben wir unsere neue Kollegin Anh an Board geholt, um meine Frau bei der Beschaffung zu unterstützen und weitere Aufgaben wie Content Creation von mir zu übernehmen — sie ist bis heute ein fester und wichtiger Teil unseres Teams und ihrem Input haben wir viel zu verdanken.

Montags bis Freitags haben wir neue Ware erhalten und am Wochenende habe ich dann, je nach Menge und Zusammenstellung der Waren, 8-16 Stunden geprepped, damit die Ware am nächsten Montag auf Palette gepackt und abgeholt werden konnte.

Um mich dabei zu entlasten haben wir einen Minijobber-Kollegen dazu geholt.

Preppen heißt: Sets müssen zusammen gepackt, Glasprodukte müssen in Luftpolsterfolie gewickelt und alle Produkte müssen etikettiert werden. Dann muss die korrekte Anzahl an Produkten in einen Karton gepackt und dieser ebenfalls etikettiert werden — diese Arbeit nimmt die meiste Zeit in Anspruch.

Unser neuer Kollege hat an den meisten Wochenenden das preppen übernommen und ich hatte Zeit an anderen Dingen zu arbeiten.

In dieser Zeit habe ich den Wert von Teamwork und Arbeitsteilung wirklich zu schätzen gelernt.

Neu im Alten Land

Unser Standort im Gewerbepark „Zum Fruchthof“, in Buxtehude

Zu dieser Zeit ist unser Container schon hoffnungslos zu klein gewesen und hat uns sehr stark limitiert. Denn wir konnten immer nur so viel Einkaufen, wie auch in unser Lager gepasst hat — und das war nicht viel.

Wir konnten nie genug Ware einkaufen, um das Potenzial, das wir hatten, auch nur annähernd bedienen zu können.

So habe ich Anfang 2024 begonnen nach einem neuen Lager zu suchen. Das Ziel: ein Lager, dass man nicht einfach per Stapler wegfahren konnte. Und vor allem, mehr Platz.

Zum Container hatte ich einen Fußweg von 10 Minuten. Das war sehr praktisch und das neue Lager wollten wir auch so nahe an unserer Wohnung wie möglich wissen.

In Hamburg gibt es zwar jede Menge Lagermöglichkeiten, die meisten Angebote sind für unsere Verhältnisse aber maßlos überdimensioniert gewesen.

Es gab Lagerhallen… und Garagen — dazwischen gab es so gut wie nichts.

Das eine zu groß, das andere zu klein.

Nach erfolgloser Suche habe ich die Kriterien geändert und die Lage auf die weitere Umgebung um Hamburg-Harburg ausgeweitet. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich einen Besichtigungstermin für eine Halle in Buxtehude, die vielversprechend war.

Alles hat gepasst und ich habe on the spot zugesagt — diese Halle nennen wir seit Juni 2024 unser Lager.

Dieser Umzug fühlte sich wie ein riesiges Upgrade an und hat den nächsten großen Meilensteine in unserer Geschichte gekennzeichnet.

Hier konnte ich die Arme ausstrecken und mich im Kreis drehen, ohne dabei an Kartonstapel oder Wänden anzustoßen. Nicht, dass das wichtig wäre, und doch war es ein Zeichen dafür, dass wir endlich Platz hatten.

Jetzt waren wir nicht mehr durch Raum eingeschränkt und konnten uns weiter entfalten.

Jetzt hatten wir buchstäblich Platz um zu wachsen.

Wachstum

Firmenlogo der Riverland International GmbH

Um die selbe Zeit herum haben meine Frau und ich die Riverland International GmbH gegründet.

Ein Moment, auf den wir die letzten Jahre hingearbeitet haben. Denn mit der Unternehmensform als Einzelunternehmen sind wir mit OG ASIA immer wieder auf Hindernisse gestoßen.

Mit diesem Schritt ist meine Frau auch voll in das Unternehmen eingestiegen. Sie war zwar von Anfang an aktiv involviert, hatte bis dahin aber eine Vollzeitstelle anderswo. Jetzt war sie all in.

OG ASIA hatte sich über die Zeit vom Shop Namen hin zu unserer ersten Eigenmarke entwickelt — mehr dazu folgt.

Mit den neuen Möglichkeiten, die wir jetzt durch das größere Lager hatten, haben wir unsere Expansion voran getrieben: wir haben zwei neue Mitglieder ins Team geholt und haben das Einkaufsvolumen innerhalb von zwei Monaten verdoppelt.

Unseren damaligen Minijobber habe ich die neue Stelle im Lager als erstes Angeboten. Wir haben uns sehr gut verstanden und waren aufeinander eingespielt.

Er war auch interessiert, konnte seine Vollzeitstelle aber nicht so ohne weiteres aufgeben. So haben sich unsere Wege getrennt und nach ca. 20 Bewerbern hatten wir seinen Nachfolger eingestellt.

Nach etwas mehr als zwei Monaten der Einarbeitung hatte unser neuer Kollege bereits den Großteil der Lagerarbeiten übernommen und ich war nur noch einmal pro Woche, Montags zum Stand-Up Meeting, im Lager.

Es war das erste Mal seit dem ich selbstständig bin, dass ich mehr Zeit hatte an anstatt in meinem Unternehmen zu arbeiten.

Auch für den Einkauf haben wir uns Verstärkung geholt, um meine Frau zu entlasten. Nach dem Onboarding hat unsere neue Kollegin diesen Bereich nahezu komplett übernommen.

Unser Team hat sich so in kurzer Zeit von 3 auf 5 Mitglieder vergrößert — im Nachhinein waren wir nicht darauf vorbereitet gewesen.

Vor und zurück

Durch diese neugefundene “Unabhängigkeit” war es auch möglich, dass ich mit meiner Frau und meinem Sohn für zwei Monate nach Vietnam fliegen konnte, um dort die Familie meiner Frau zu besuchen und Urlaub zu machen.

Wir haben in der Zeit remote an unserem Unternehmen gearbeitet und das war eine geile Erfahrung.

Sowohl Anh als auch unsere neue Kollegin leben in Saigon (Ho Chi Minh Stadt) und arbeiten remote mit uns zusammen. Während unseres Aufenthalts in Vietnam haben wir uns getroffen und sind zusammen essen gewesen.

Umso länger wir zusammengearbeitet haben, umso größer sind die Zweifel an unserem neuen Kollegen im Lager geworden.

Es gab viele Aspekte in denen er uns sehr beeindruckt hat, allen voran sein Elan und seine Bereitschaft alles zu geben. Nichts desto trotz haben einige fundamentale Elemente nicht gepasst — ich hatte die falsche Person für diese Position eingestellt.

Auch mit unserer neuen Kollegin, die den Einkauf übernommen hatte, wurde immer deutlicher, dass sie nicht zu unserer Unternehmenskultur passte.

Rückblickend habe ich mit der Entscheidung, dass wir uns von beiden trennen müssen, zu lange gewartet.

Es ist eine Lehre die ich aus dieser Erfahrung mitnehme: wenn du merkst, dass es nicht passt, rede es dir nicht schön sondern beende es so schnell wie möglich.

Auf ein Neues

Nachdem unser Team innerhalb von acht Monaten von fünf wieder auf drei geschrumpft ist, hat sich das in dem Moment wie ein Schritt zurück angefühlt.

Was ich aber gesehen habe, ist, dass es kein Schritt zurück, sondern ein notwendiger Schritt war, um zu korrigieren — somit ein Schritt in die richtige Richtung, ein Schritt nach vorne.

Wir haben wertvolle Dinge durch diese Erfahrung gelernt (Posts dazu folgen!), die uns beim nächsten mal helfen werden, bessere und schnellere Entscheidungen treffen zu können:

unser Team ist in dem Moment kleiner geworden, doch als Unternehmen sind wir gewachsen.

Wir haben uns mehr als Team gefühlt wie je zuvor. Wir haben uns gesammelt, neue Ziele gesetzt und losgelegt.

Wir waren motiviert — denn wir haben festgestellt, dass unsere Effizienz durch die neue Struktur abnahm und wir haben Potenziale gesehen, um das schnell wieder zu ändern.

Heute, fünf Monate später, schaffen wir zu dritt mehr wie noch vor einem halben Jahr zu fünft. Alles ist sehr gut aufeinander abgestimmt, wir drei sind sehr gut auf einander abgestimmt und die Arbeit macht mega Spaß!

Operativ läuft jetzt alles sehr robust und wir sind bereit für den nächsten Schritt. Wir haben unsere Abläufe optimiert und dokumentiert — jetzt wird delegiert.

Anfang nächstes Jahr werden wir unser Team wieder vergrößern. Mehr dazu im nächsten Post …

Unsere Gesichte

Unser Markenlogo OG ASIA

Es tat gut, über unseren Werdegang zu reflektieren.

Es zeigt mir, wie weit wir schon gekommen sind und es gibt noch so viele Anekdoten, Einzelheiten und Lektionen die mir durch den Kopf schießen.

Einige davon werde ich an anderer Stelle einfließen lassen, andere werden die Grundlage für neue Posts bilden.

Es erfüllt mich mit Stolz diese Geschichte zu erzählen.

Wenn ich so zurück blicke, kann ich sehen, wie sehr ich mich in den letzten Jahren weiterentwickelt und wie viel ich dazu gelernt habe.

Das treibt mich an, weiterhin mein bestes zu geben und nach den Sternen zu greifen.

Phase 4

Rückblickend finde ich, dass jeder Umzug eine neue Entwicklungsphase darstellt.

In Kassel bin ich auf die Marktlücke gestoßen und habe das Potenzial des Onlinehandels für mich entdeckt. In Hamburg habe ich den Shop aufgebaut und erste Erfahrungen als Unternehmer gesammelt. In Harburg haben wir unser erstes Lager bezogen und unser erstes Team aufgebaut.

Auf diesem Weg haben wir uns Expertise aufgebaut, in dem was wir tun, und sind selbstbewusst geworden. OG ASIA ist von einem kleinen Experiment zu einer Marke herangewachsen.

In Buxtehude haben wir jetzt unser neues Plateau erreicht.

Unser Lager im Fruchthof, das wir vor knapp eineinhalb Jahren bezogen haben, brachte uns auf ein neues Level. Hier haben wir uns weiterentwickelt und sind Meister unseres Fachs geworden.

Wir haben viel gelernt und haben noch mehr, das wir noch lernen werden. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch für uns zu bieten hat.

Mit unserer Riverland M.A.V. haben wir unsere Mission vor Augen und arbeiten jeden Tag daran, unsere Ziele und Ideale zu erreichen.

Weiter gehts

Nachdem wir hier einen Blick in den Rückspiegel geworfen haben, möchte ich jetzt in die Zukunft schauen — auf das, was noch vor uns liegt.

Im nächsten Artikel veröffentliche ich die Riverland M.A.V. — den Heiligen Gral. Unser Firmeninternes Dokument, in dem wir unsere Aspirationen, langfristigen Ziele und Werte definiert haben:

unser warum, unser was, unser wie.

Unser Werdegang ist nur ein Teil einer größeren Reise.

Ich bin neugierig, wie du das siehst. Teile den Artikel mit anderen und lass mich in den Kommentaren wissen, was du darüber denkst. Ich freue mich auf den Austausch!

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2021 - Lagerplatz hinter der Tür

2021 - Lagerplatz im Kleiderschrank

2021 - Lagerplatz im Schlafzimmer

2021 - Lagerplatz im Wohnzimmer

2021 - Paketversand, Zwischenlager Lobby

2021 - Palettenversand, Zwischenlager Lobby (ich frag mich, was die Socke da macht..)

2022/2023 - Palettenversand aus dem Container

2022/2023 - Palettenversand aus dem Container, bei Regen mit Pavillon

2024/2025 - Preppen an der Packstation

2024/2025 - Kommissionierwagen an der Packstation

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